31.05.2023
Guatemala City ist die größte Stadt Lateinamerikas. Mit ihren 1,5 Millionen Einwohnern im Stadtkern und noch einmal 3 Millionen im Umland bildet sie eine Extreme zwischen arm und reich. Bei der Planung unserer Reise hatte das Reisebüro auf eine Reisebegleitung bestanden, die rund um die Uhr an unserer Seite ist. Korruption und Kriminalität zeichnen das Land, was uns Otto Slawinski, ein deutschsprachiger Guatemalteke bestätigt.
Das Land Guatemala hat derzeit ca. 17, 5 Millionen Einwohner. Davon sind etwa 55% Mestizen, eine Mischung der europäisch-indianischen Bevölkerungsgruppe. Ca. 42 % sind Maya und 2 % Xinka. Von den Angehörigen der indigenen Völkergruppen leben etwa etwa 2/3 autark und verfolgen nach ihre eigenen Traditionen und Riten.


















I
Im Hintergrund sieht man einen Teil der Favelas der Stadt. Kein Ort, an den Otto uns dichter heranführen wird.


Zur Einstimmung auf unseren Besuch der Mayastätte in Tikal besuchten wir ein Museum, wo wir Interessantes über die Geschichte, die Kultur und die Bedeutung der Ureinwohner bis in die heutige Zeit erfuhren und gut erhaltene Kunstschätze bestaunen durften.

Diese Kinder einer Privatschule lauschen interessiert den Erklärungen ihrer Lehrerin.




Der Maya-Codex - im Museum darf man nur eine Kopie der qualitätvollsten und inhaltsreichsten der 4 weltweit erhaltenen Maya-Handschriften bestaunen. Das Original befindet sich in der Schatzkammer der Zentralbibliothek in Dresden.

Noch am Nachmittag verlassen wir die Stadt und begeben uns nach Flores, einem kleinen Städtchen im Urwald.












01.06.2023
Einer der Höhepunkte unserer Reise war der Besuch der Mayastätte in Tikal in den Regenwäldern des Peten im nördlichen Guatemala. Die Mayas lebten vom frühen 1. Jahrtausend v. Ch. und erreichten ihren Höhepunkt im 8. Jahrhundert n. Ch. Die Stadt Tikal gilt als verlassen schon im 10. Jahrundert. Die Tempelanlage gilt als eine der bedeutendsten am besten erforschten Stätten. Da hat es uns auch nicht allzu viel ausgemacht, unter gefühlten 40 Grad zwischen den gut restaurierten Anlagen etwa 16.000 Schritte zurückzulegen. Otto Slawinski, man darf ihn ruhigen Gewissens auch "wandelndes Lexikon" nennen, wusste viel Wissenswertes und Interessantes über Leben, Handelsbeziehungen, Macht und Herrscher aus den verschiedenen Epochen der Mayas zu berichten.

Ein erster Überblick über den zentralen Bereich Tikals mit ca. 16.000 Quadratkilometer. Etwa 3.000 Bauten wurden bisher freigelegt. Man schätzt, dass weitere 10.000 noch nicht ausgegraben worden sind


Ceiba - gilt als der Lebensbaum der Mayas und ist auch noch heute Nationalbaum in Guatemala



Unter diesem Berg liegt ein weiterer Tempel begraben. Da er in Form und Größe zwei bereits freigelegten Tempeln ähnelt, verzichtet man vorerst zu Gunsten anderer Projekte auf die Ausgrabung.






















02.06. bis 04.06. 2023
In diesen Tagen hielten wir uns im Hochland von Guatemala auf. Wir übernachteten in Panajachel, auf ca. 1.600 m über dem Meeresspiegel, am Fuße einer Vulkankette und direkt am Atitlansee. Mit ca. 130 Quadratkilometern ist es der zweitgrößte See Guatemalas. Um den See herum leben überwiegend indigene Völker, Nachfahren der Mayas, die auch heute noch die Kultur und Traditionen aufrechterhalten. Die Menschen genießen einen Schutzstatus, der ihnen ein weitgehend autarkes Leben ermöglicht. Bei unserem Besuch von drei größeren Dörfern im Hochland auf bis zu 2.400 m, erhielten wir einen Einblick in das Leben der Einheimischen. Unser Reisebegleiter Otto führte uns auf Märkte und auf Feste, erklärte Rituale und Bräuche und zeigte uns Friedhöfe und Plätze, wo sich das reale Leben der Menschen, weitab vom Tourismus, abspielt. In den unterschiedlichen Dörfern leben verschiedene Stämme, die man nur an den verschieden aussehenden Trachten erkennen kann. Sie alle eint die Armut. Dennoch haben wir Menschen kennengelernt, die trotz der Einfachheit ihres Lebens einen zufriedenen Eindruck auf uns gemacht haben. Wir haben wunderschöne Landschaften gesehen, krasse Gegensätze zwischen alt und neu und arm und reich. Erschreckend für uns war die Tatsache, dass Tierschutz, aber auch Klimawandel in diesem Teil des Landes eine untergeordnete Rolle spielen.

Diese Guate-Busse decken einen großen Teil der Transporte der Bevölkerung zwischen den Orten ab. Die Busse sind meist überfüllt, verhalten sich völlig rücksichtslos und fahren mit rasanter Geschwindigkeit über die überfüllten Straßen des Landes. Waren wir anfangs noch von den imposanten Vehikeln beeindruckt, waren wir zuletzt froh, wenn wir die Überholmanöver der Busse heil überstanden haben.

Innerhalb der Ortschaften und über kürzere Instanzen auch außerhalb sind die Leute mit Tuc Tuc's oder auch auf Picups unterwegs.












Otto auf der Suche nach der besten Ananas für uns.



Größenvergleich - Und die Frau bildet keine Ausnahme.










Der Kleine wurde von seinen Eltern auf den Markt geschickt, um selbstgestrickte "Sorgenpüppchen" zu verkaufen. Da wir dafür aber keine Verwendung sahen und ihm nichts abkaufen wollten, luden wir ihn stattdessen auf ein Stückchen Kuchen und etwas zu trinken ein.
Waschtag - Waschen im See oder an einem sogenannten Waschplatz, den es in jedem Dorf gibt. Die Frau rechts erzählte uns, dass sie mit dem Waschen von Kleidung anderer zum Lebensunterhalt beiträgt.





Abverkauf - direkt vom Hersteller

Diese Frau ist eine der wenigen, die eine Maschine zur Herstellung von Tortilla - Teig besitzt. Eine Dienstleistung, die sich lohnt, da die kleinen Maisfladen Hauptnahrungsmittel sind.



Maskenmanufaktur
Baumwolle schlagen, spinnen, färben und weben






Die letzte Ruhestätte finden die Einheimischen in einem "Häuschen" aus Beton. Die Familie kauft eine Grundfläche und baut nach oben. Für jeden Sarg wird eine entsprechende Luke vorbereitet, die am Ende zugemauert und meistens mit einer Tafel versehen wird.
Unten: Ansicht einer solchen Grabstätte von vorn und von hinten.


Auf diesem Friedhof werden besondere Rituale durchgeführt. Verbrannt werden u.a. Kerzen und Süßigkeiten. Die Frauen rauchen dicke Zigarren und murmeln Sprüche.








Im Land unterwegs


































Kinderspielplatz in luftiger Höhe

















05.06.2023
Mit dem letzten Tag in diesem wunderschönen Land geht auch unsere kleine Rundreise durch Zentralamerika zu Ende. Zum krönenden Abschluss bewohnen wir in Antigua zwei Nächte lang das wohl schönste Hotel unseren gesamten Aufenthalts. Zwischen alten Klostermauern wurde Neues errichtet und modern gestaltet, ohne, dass es den Charme des Altertümlichen verloren hat.










Antigua Guatemala ist UNESCO Weltkulturerbe, was man auch an jeder Ecke sehen kann. Altes ist erhalten oder wurde liebevoll restauriert. Die Stadt wurde durch die spanischen Eroberer im 16. Jahrhundert gegründet, durch mehrere Erdbeben immer wieder zerstört und Mitte des 18. Jahrhunderts als Hauptstadt aufgegeben. Die neue Hauptstadt wurde 35 km entfernt, jenseits der Vulkankette als das heutige Guatemala City neu gegründet. Antigua blieb weiterhin ein bedeutender regionaler Standort für die Kaffeeplantagen - Besitzer und der verschiedenen religiösen Ordensgemeinschaften.
Erster Überblick über die Stadt



Besuch einer Kaffeeplantage - Vom ersten Pflänzchen eines Kaffeebaums bis zur Röstung der Kaffeebohnen







Oben: Hier werden die Kaffeebohnen von der pergamentartigen Schale befreit
Links: Schalen als Abfallprodukt, wird zum Heizen von Herd und Kamin genutzt


Stadtbesichtigung






















Polzisten bei der Arbeit








Zentraler Waschplatz, der größte der drei noch vorhandenen öffentlichen Waschplätze. Genutzt werden diese von Menschen, die extra zum Wäschewaschen aus den umliegenden Dörfern anreisen, aber auch von Städtern, die in ihrer Wohnung kein fließendes Wasser haben.




Männer bei der Schmuckherstellung


Kein Witz.... in einem Land, wo private Sicherheitsdienste das Eigentum schützen




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